Nordfriedhof – Orte des Abschieds, Gedenkens und der Begegnung
Entwurfsverfasser: Sally Kuttkat
Semester: Semester: 11
Betreuer: V. Prof. Andrea Salgert
Hochschule: Fachhochschule Dortmund
Inmitten eines Stadtteils mit vielen Wohnsiedlungen, einer Galopprennbahn und Kleingärten, befindet sich ein weitläufiger grüner Ort, der Nordfriedhof. Der fast 480.000m² große Parkfriedhof bietet Platz für 44.550 Gräber für Sarg- und Urnenbestattungen, Baumgräber und anonyme Gräber.
Der Weg ist ein wesentlicher Aspekt bei der Aufgabe, einen Dreiklang zwischen Verabschiedung, Begegnung und Gedenken zu schaffen. Als roter Faden legt er sich über die bestehenden Wege des Friedhofs und soll die BesucherInnen instinktiv leiten. Neben visuellen Reizen, wie der Natur und des Stampflehms in Kombination mit Holz, werden durch Haptik, Temperatur und Feuchtigkeit, den Geruch des Lehms und der Holzelemente und die Kälte im Innenraum der Aussegnungshalle auch weitere Sinne angeregt.
Als Ergänzung einer bestehende Trauerhalle am Eingang Pallenbergstraße. Unabhängig von Religion, Kultur und Herkunft sollen Orte geschaffen werden, welche zum Schweigen, Sprechen und Spüren einladen.
SCHWEIGEN
Vom Eingang Pallenbergstraße ist zuerst die bestehende, an zweiter Stelle die neue Trauerhalle ersichtlich. So wird den Trauernden die erste Orientierung vereinfacht und der Ort der Verabschiedung offenbart. Der Kolonnadengang mit angelegtem Vorplatz ermöglicht eine Versammlung vor der Trauerfeier. Der schmale Gang soll dazu anregen, den folgenden Weg ohne Begleitung zu verfolgen. Auch innerhalb der Aussegnungshalle bildet der Weg den Fokus der Verabschiedung. Die Symmetrie innerhalb und außerhalb der Gebäude ermöglichen einen strukturierten Ablauf der Verabschiedung, ähnlich dem einer kirchlichen Einrichtung.
SPRECHEN
Für das Zusammenkommen einer geschlossenen Gesellschaft nach einer Trauerfeier bietet der Friedhof einen Ort der Begegnung. Auch ohne besonderen Anlass bietet er Platz für kleinere Gruppen und ist zudem durch den Nebeneingang des Pallenberg Friedhofs zugänglich.
SPÜREN
Auch nach der Trauerfeier sollen Angehörige und weitere BesucherInnen des Parkfriedhofs einen Ort zum Trauern finden. Während ein Zuweg vom Ort der Begegnung ersichtlich ist und ihn umfasst, können ihn Trauernde ohne besonderen Anlass ungestört durch einen zweiten Zuweg erreichen. Die drei neu geschaffenen Orte sollen den BesucherInnen ermöglichen, auf individuelle Weise mit ihren Emotionen umzugehen.