Sky-Hall-Center – Umnutzung Industriehalle Leoben

Waldemar Jenek

Entwurfsverfasser: Waldemar Jenek
Hochschule: FH Dortmund

Sky-Hall-Center – Umnutzung Industriehalle Leoben

Der Entwurf
Was verbinden die Menschen mit dem Ort Leoben? Graz hat sein Kunsthaus, Paris seinen Eifelturm, Sydney sein Opernhaus. Doch was hat Leoben? Mit unseren Entwurf wird man Leoben mit der Porubsky Halle verbinden. Das Entwurfskonzept sieht bauliche Veränderungen im Bestand vor, zum einen um neue Nutzungen zu optimieren und zum anderen, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Der Platz vor dem Gebäude ist als multifunktionale Fläche für Veranstaltungen vorgesehen. Hier ist eine Aufwertung des Bodens mit Natursteinplatten geplant, welche als Auftakt für die neue Architektur dient. Der Vorplatz bietet Stellplätze zum Parken und wird durch eine kleine Grünfläche mit vier Bäumen aufgewertet. Hauptmerkmal des Projektes ist die neu entstandene „Sky-Hall“, die als multifunktionale Halle für zum Beispiel für Konzerte, Ausstellungen oder für einen Wochenmarkt genutzt werden kann. Um eine angenehme und leichte Atmosphäre zu schaffen, hat sich die Projektgruppe für ein leichtes textiles Material entschieden, welches kontrastiert wird durch die Stahlunterkonstruktion. Das markante textile Dach erzeugt eine Signalwirkung. formgebend war das vorhandene Satteldach, sodass die Faltung im Verhältnis zum Bestand steht. Die eigentliche Konstruktion liegt dabei aber nur auf einer Stütze im hinteren Bereich des Gebäudes, sowie auf zwei Stützen der bestehenden Wand des Eingangsbereichs auf. Die Konstruktion berührt also das Gebäude nur auf den drei Stützen.

Das Bestandsgebäude bekommt eine neue Innendämmung aus Hanf, somit können die Innenräume besser genutzt werden, das Gebäude verliert nach außen jedoch nicht seinen Industriecharakter. Durch seine geringe Feuchtigkeitsaufnahme ist Hanf ein Idealer Baustoff. Er ist rasch nachwachsend und wird ökologisch angebaut. Er kann fast überall angebaut werden und hat durch den regionalen Anbau kurze Transportwege (vor allem Laa an der Thaya in Österreich). Hanf ist besonders gut für Sanierungen geeignet, da er äußerst diffusionsoffen ist. Er verbessert die Schalldämmung um bis zu 43 % und dämmt genau so gut wie weißer EPS.

Komplementiert wird die neue Halle mit einem Jugendzentrum, einem Co-Working-Space und einem kleinerem Veranstaltungssaal im Erdgeschoss, sowie einem Jazzkeller, Proberäume, weitere Ausstellungsmöglichkeiten und einem Fotostudio im Untergeschoss. Das Besondere im Erdgeschoss ist, dass für das Jugendzentrum und den Co-Working-Space ein gemeinsamer Ess- und Kochbereich vorgesehen ist. Dieser bietet Kommunikationsmöglichkeiten und Interaktionen zwischen beiden Gruppen, wodurch Synergien entstehen. Co- Worker und Startup-Unternehmer können demnach Unterstützung bekommen und zugleich erwerben die Jugendlichen einen Einblick in die Berufswelt. Der Übergang vom Jugendlichen zum CO-Worker könnte dabei auch fließend sein: Zunächst arbeitet man als Jugendlicher bei einem Co-Worker mit, um dann selbst als Freiberufler tätig zu werden oder ein Startup-Unternehmen zu gründen. Gerade die Universitätsstadt Leoben hat ein unheimliches Potential für diese Idee. Der Co-Working-Space hat dabei weitere Besonderheiten. Er bietet einerseits einen Werkstattraum für handwerkliche Tätigkeiten an, der unabhängig erschlossen werden kann und über einen Zugang zum Keller verfügt, wo Arbeiten ausgestellt werden können. Des Weiteren gibt es eine Treppe die auf eine Dachterrasse führt, auf der Besucher oder Co-Worker etwas ungestörter sein können. Eine weitere bauliche Maßnahme ist der Steg an zu den Gleisen gerichteten Wand. Hauptfunktion ist hier die Versorgung des Gebäudes, damit diese Gewährleistet wird auch wenn Veranstaltungen stattfinden. Mit dem Entwurf soll der Ort Leoben ein besonderes Identifikationsobjekt bekommen, das nicht nur interessant aussieht, sondern auch das Quartier mit seinen Funktionen bereichert. Der gesamte Stadtteil könnte so aktiviert werden, sodass sich weitere Projekte ansiedeln.

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