Der Entwurf befindet sich in Groß Glienicke, einem kleinen Ortsteil Potsdams, der hauptsächlich von Wohngebieten geprägt ist. Eingerahmt von zwei fünfgeschossigen Wohnbauten liegt dort das ca. 4500 m2 große Grundstück mit zwei Kindertagesstätten, welche in den 80er Jahren aus Restplatten des WBS 70 Systems gebaut wurden. In naher Zukunft sollen die beiden Bestandsgebäude abgerissen und eine neue größere Kindertagesstätte, die den modernen Ansprüchen an pädagogische Räume entspricht, errichtet werden. Eine Mehrfachnutzung des Gebäudes als Mehrwert für die Bewohner von Groß Glienicke ist ebenfalls erwünscht.

Die größtmögliche Erhaltung des Bestandes ist ein relevantes Thema des Entwurfs. Es wird mit beiden Bestandsgebäuden gearbeitet, welche durch den Neubau sowohl verbunden als auch erweitert werden, um eine große Einheit zu schaffen, die Platz für alle notwendigen Flächen bietet. Der gesamte Neubau erfolgt in Holzbauweise und rahmt mit einer neu gedämmten Holzlamellenfassade den Bestand mit ein. Trotzdem ist eine Differenzierung in der Fassade durch einen anderen Anstrich des Holzes sichtbar.

Die Kindertagesstätte teilt sich in Krippe (0-3 Jahre) und Kita (3-6 Jahre) und bietet Platz für etwa 120 Kinder. Der Krippenbereich ist räumlich von dem Kita-Bereich getrennt. Entlang einer zentralen Flurachse können sich die Kinder im gesamten Kita-Bereich frei bewegen, was dem Prinzip des offenen Konzepts entspricht. Um das Gebäude an den Maßstab der Kinder heranzuführen, werden verschiedene Maßnahmen getroffen. Zum einen wird das Gebäudevolumen aufgelöst und in drei Zonen unterteilt. Außerdem wird durch verschieden große Satteldächer mit dem Prinzip des „Hauses im Haus“ gearbeitet.

Um die neue Versiegelung des Grundstücks bestmöglichst auszunutzen und um eine weitere Nutzung auf dem Grundstück zu ermöglichen, wird im 1. OG ein Familienzentrum angesiedelt, welches in enger Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte steht und viele Angebote für Eltern und Kinder bietet. Im Erdgeschoss bildet der große Bewegungs- und Multifunktionsraum zusätzlich eine Schnittstelle zwischen Kita und Familienzentrum.

Die Gliederung des Gebäudevolumens lässt im Außenraum zudem eine zentrale, straßennahe Eingangssituation und zwei durch das Gebäude geschützte Höfe entstehen.