(RA)UMBAU – Atmosphäre durch Wegnahme

Umbauvorschlag für die ehem. Fleischfabrik Metten in Finnentrop

Norman Jansen Nägeler

Entwurfsverfasser: Architekt, Dipl.-Ing. (FH) Norman Jansen Nägeler
Hochschule: Universität Siegen

Auszug Aufgabenstellung:’
…Ausgehend von dem derzeitigen Zustand der alten Fleischfabrik soll ein Nutzungskonzept und ein Entwurf zu seiner baulichen Umsetzung erarbeitet werden…
Ein Raumprogramm wird nicht vorgegeben,da die Vorschläge zur Nutzung und zum Betrieb der Anlage sich aus denBeobachtungen und Analysen der Verfasser vor Ort ergeben sollen…
Vorschläge zur abschnittsweisen Realisierung sind erwünscht,insbesondere wird die Formulierung einer Initialmaßnahme zur Regionale 2013 erwartet…’

Lösungsansatz und Entwurfsgedanke:
Unförmig und schwer, gestaltlos und irgendwie fehl am Platz, so stellt sie sich dar, die alte Fleischfabrik in Finnentrop direkt gegenüber des Bahnhofs und der Lenne. Knapp 40 m tief und an höchster Stelle 30 m hoch! Aber ist nicht gerade das das Potenzial, was dieses über Jahrzehnte gewachsene Gebäude zu bieten hat? Was gäbe dies für Räume, wenn einfach durch Wegnahme von Deckenteilen und teilweiseFreilegung der Stützenstruktur fast schon sakral anmutende Innenräume zustande kämen. Und wäre diese Stelle nicht prädestiniert dafür, den bis dato umständlichen Umweg zur Oberstadt zu verkürzen und aus dem Teil hinter der Fabrik anstehenden Felsen eine Treppenanlage mit außergewöhnlichen Aufenthaltsqualitäten zu schaffen? Wäre es nicht an der Zeit, das die in der Region zu Wohlstand und Bekanntheit gekommene Familie Metten ihrer Stadt etwas zurückgibt? Nicht nur bloßer Altruismus, nein, auch eine standortsichernde Maßnahme, einstädtebaulicher Zugewinn, der dem Willen der Stadt zu gute käme, seinZentrum dort zu fokussieren, wo es logischerweise auch hingehört; an den Bahnhof und an den Fluß. Konkret: Ein Ort des Wissens, nennen wir es ganz banal einenSchulbau, der nicht monofunktional, sondern gerade an dieser Stelle weitere, dem Stadtleben dienende Funktionen übernimmt. Die Zäsur durch den Neubau, der mittig vorgerückt bis an die Baulinie derStraße reicht, bildet mit seiner Porosität die entsprechende Geste.

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